2002 bis heute: Chorleiter des Posaunenchors
Dr. Konrad Elsäßer seit 1997 |
† Walter Reichenecker 1955 bis 1997 |
† Martin Mayer 1952 bis 1954 |
† Theophil Beck 1954 bis 1955 |
Do, den 26. Mai 2022 Familiengottesdienst im Grünen |
Mo, den 6. Juni 2022 Ökumenischer Gottesdienst im Kurpark |
Do, den 16. Juni 2022 Fronleichnam |
Sa, den 9. Juli 2022 Jubiläumskonzert |
So, den 14. August 2022 Krankenhausblasen |
Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.
Johannes 6,37
Dr. Konrad Elsäßer seit 1997 |
† Walter Reichenecker 1955 bis 1997 |
† Martin Mayer 1952 bis 1954 |
† Theophil Beck 1954 bis 1955 |
Am 16. März 1997 vermeldete die Chorchronik die vielleicht gravierendste Veränderung in der Geschichte des Chores: Der Wechsel der musikalischen Chorleitung nach 42-jährigem Dienst von Walter Reichenecker an das Chormitglied Konrad Elsässer.Gravierend war diese Veränderung im wahrsten Sinne des Wortes, hat doch Walter Reichenecker „seinen“ Chor geprägt, seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt, ihn zu dem gemacht, was er bis heute geblieben ist: ein Chor mit breitgefächertem Repertoire und ebenso vielfältigem Engagement.
Der Wechsel in der Chorleitung äußerte sich dann auch eher nach dem Motto „Evolution statt Revolution“. Jahresablauf, Einsatzspektrum und Aufgabenteilung blieben im Wesentlichen unverändert.
Im Jahr 1998 übernahm Konrad Elsässer zur musikalischen Chorleitung auch die organisatorische Verantwortung. Im selben Jahr hat der Chor auch eine neue Chorordnung verabschiedet, die Inhalte und Organisationsstruktur des Posaunenchores manifestiert.
Im Jubiläumsjahr 2002 zählt der Chor 39 Bläser im Alter con 14 bis 68 Jahre sowie 9 Jungbläser im Alter von 9 bis 15 Jahren.
Im Jahre 1955 übernahm Walter Reichenecker dann neben der organisatorischen Verantwortung auch die musikalische Leitung des noch sehr jungen Posaunenchores. Was er damals noch nicht wissen konnte: Er sollte dieses Amt 42 Jahre lang, bis März 1997 innehaben.
In dieser langen Zeit entwickelte sich der Chor zu einem festen Bestandteil der evangelischen Kirchengemeinde Bad Urach. Durch kontinuierliche Nachwuchsarbeit wuchs der Chor von ursprünglich 12 Bläsern auf ca. 40 Bläser im Jahre 1997 an.
1966 begann im Übrigen die erste Bläserin das Trompetenspiel im Posaunenchor. Der Anteil der weiblichen Bläserinnen stieg dann in den achtziger Jahren auf ca. ein Viertel, was in etwa auch dem aktuellen Stand auf Landesebene entspricht.
Der Jahresplan, wie er im Wesentlichen auch heute noch Bestand hat, entstand in seiner Grundform in den sechziger Jahren. Er beinhaltet eine Lange Liste von musikalischen Aktivitäten:
Besondere Höhepunkte alle zwei Jahre sind die Schäferlauf-Gottesdienste sowie die jährliche Stefansmusik im Gottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Parallel zu den musikalischen Aktivitäten wurde großen Wert auf Förderung der Gemeinschaft und Integration der Bläserfamilien gelegt. Neben dem traditionellen Familienabend Ende Februar, dem so genannten Rettichfest, und den sommerlichen Grillfesten werden seit den sechziger Jahren Familienfreizeiten durchgeführt, zunächst auf der schwäbischen Alb, seit den achtziger Jahren dann im Kleinwalsertal in den Alpen.
Mit zunehmender Chorgröße gewann dann auch das Thema „Finanzierung“ an Bedeutung. So wurde in den siebziger Jahren damit begonnen, durch regelmäßige Altpapiersammlungen die Chorkasse aufzubessern.
Neben den vielen Einsätzen sind natürlich die Probenabende der zentrale Bestandteil der Posaunenchoraktivitäten. Diese finden seit Chorgründung freitagabends statt, zu Beginn im Christophsaal und dann im alten Gemeindehaus, der heutigen Ratstube. 1961 wurde der Probenraum ins neu erbaute Gemeindehaus am grünen Herz verlegt.
1973 wurde Walter Schrade zum stellvertretenden Chorleiter ernannt und hat dieses Amt über all die Jahre bis heute in großer Treue ausgefüllt.
Im Herbst 1951 wurde auf Anregung von Stadtpfarrer Maisch im Kirchengemeinderat über die Gründung eines Posaunenchors gesprochen.
Seit Anfang der 50er Jahre trafen sich junge Leute im Jungmännerkreis bei Pfarrer Maisch in seiner Wohnung im Schloss (Goldener- und Palmensaal waren zu dieser Zeit Wohnbereich des Dekans und des Stadtpfarrers). Aus diesem Kreis kamen die meisten der Gründungsmitglieder. Dank einer Spende von Fabrikant und Kirchengemeinderat Eugen Munz war es möglich, 12 Instrumente im Wert von über 2000,- DM anzuschaffen. Als Verantwortlicher wurde Karl Reichenecker gewonnen.
Im Januar 1952 setzten sich die interessierten Anfänger mit Bezirksposaunenwart Franz Buck aus Hülben zusammen, der die jungen Männer zunächst mit den theoretischen Dingen (Noten lernen, Blastechnik usw.) vertraut machte. Am 25. Februar war dann der große Tag, an dem Landesposaunenwart Hermann Mühleisen im alten Gemeindehaus (heutige Ratstube) den 12 Anfängern ihr Instrument übergab.
Max Dorau war der Senior, Vater von Ulrich. Er kam als Kriegsversehrter ins Lazarett „Haus auf der Alb“ nach Urach. In seiner westpreußischen Heimat (heute Polen) hatte er bereits auf einem Helikon im dortigen Posaunenchor geblasen.
Mit großem Eifer machten die 12 jungen Männer in den folgenden Wochen die ersten Blasversuche. Unter der sachkundigen Anleitung von Frank Buck, der jeden Freitag zur Übungsstunde in den Christophsaal kam, ging es zügig voran. Einige trafen sich zusätzlich mittwochs in der Sattlerwerkstatt von Helmut Schwenkels Vater Max zum üben, später wurde auch donnerstags die Übungsstunde des Hülbeners Posaunenchores besucht.
Gemeindeabend im Klar-Hartenstein-Haus.
Von links: Anna Mühleisen, Landesposaunenwart Hermann Mühleisen und Rose Reichenecker
Keiner der Bläser hatte ein Fahrzeug, so fuhren sie mit dem letzten Bus nach Hülben, der Heimweg nach Urach wurde gegen 22 Uhr zu Fuß gemacht, Instrument und Noten unter dem Arm. | |
Im April 1952 bekam der junge Chor durch 4 Seminaristen aus der neuen Promotion ersten Zuwachs. Da sie teilweise schon einige Jahre in anderen Posaunenchören mitgespielt haben, lag es nahe, einem von Ihnen die Chorleitung zu übergeben. Bezirksposaunenwart Franz Buck konnte dadurch entlastet werden, er hatte damals noch weitere 11 Posaunenchöre im Bezirk zu betreuen. Im Herbst 1952 wurde für 720,- DM die erste Tuba erworben, die von Hans Wiederhöft geblasen wurde. Martin Mayer aus Cannstatt fand sich bereit, die Leitung des Chores auf die Dauer seiner Seminarzeit zu übernehmen. Wie es weiterging, kann Martin Mayer’s anschließendem Bericht nachgelesen werden. |
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